Was sind Streuobstwiesen?

Streuobstwiesen gehören zu den traditionellen Kulturgütern unserer Landschaft und bedeuten gleichzeitig wertvollen Lebensraum. Man versteht darunter Anpflanzungen hochstämmiger und großkroniger Obstbäume auf Äckern oder Wiesen, deren Bestand – daher der Name – locker über die Fläche verstreut ist. Als Hochstamm gilt ein Baum dann, wenn die Äste erst ab 1.80 Meter Höhe beginnen.

Der Obstbaumbestand mit seinen ausfallenden Kronen  und der darunter liegende Grünfläche ist wertvoller Lebensraum für viele Tierarten. Besonders Vögel, Käfer, Schmetterlinge und Kleinsäuger profitieren von dem reichhaltigen Angebot an Höhlen, Blüten und herabfallenden Früchten.

Warum alte Sorten?

Fast unmerklich verschwinden, bedingt durch Monokulturen mit hohem Pestizideinsatz und schnellwachsenden und ertragreichen Busch- und Spindelbäumen viele der alten Sorten. Diese wurden von unseren Vorfahren über viele Jahrhunderte entwickelt und vermehrt. Mit Ihnen gehen auch wertvolle Eigenschaften (z.B. Krankheitsresistenzen) und Geschmacksvielfalt für immer verloren.

Streuobstwiesen und  alte Obstsorten sind ökologisch und kulturell wertvolle Lebensräume. Sie gilt es zu erhalten und schützen.

Nach Wochen und Monaten der Vorbereitung (Suche nach einem geeignetenGrundstück, Verhandlungen mit Behörden, Erstellung eines Pflanzplanes, Auswahl geeigneter Obstsorten, Kauf des Pflanzgutes bei der Baumschule Brenninger in Taufkirchen/Vils usw.) ging es am Freitag und Samstag, den 7. und 8. April 2000, endlich an die Pflanzung von 38 alten Obstbaumsorten. Unter der Schirmherrschaft des Hohenbrunner Bürgermeisters pflanzte die Ortsgruppe mit großem Einsatz und Begeisterung.

Die Gemeinde Hohenbrunn hat das Grundstück (ca. 6000qm) am Südostrand der Rodungsinsel von Hohenbrunn, entlang des Radweges im Bereich zwischen S-Bahn und Siegertsbrunner Straße (auf Höhe der Gaststätte Casablanca) für 25 Jahre gepachtet und der Ortsgruppe kostenlos zur Verfügung gestellt. Sie kümmert sich auch um die Mahd der Wiese, während die notwendige Pflege der Bäume vom BUND Naturschutz übernommen wird.

 

Aufstellung der Obstsorten Streuobstwiese Hohenbrunn:

Alte Apfelsorten:
Roter Boskop
Jakob Fischer
Königinapfel
Sommerananas
Gewürzluiken
Harberts Renette
Mandet Sommerapfel
Edelborsdorfer
Hibernal
Bohnapfel
Baumann´s Renette
Bittenfelder Sämling
Pfaffenhofener Schmelzling
Hauxapfel
Wiltshire
Fromm´s Goldrenette
Danziger Kantapfel
Champagner Renette
Maunzen
Charlamovski
Jakob Lebel

Alte Birnensorten:
Poiteau (Birne)
Salzburger Birne
Gelbmöstler Mostbirne

Alte Zwetschgensorten:
Ann Späth (Pflaume)
Quillins Reneklode
Schönberger Zwetschge
Wangenheimer Zwetschge
Hauszwetschge
Kriecherl blau

Kirschen und Weichsel:
Schneider’s späte Knorpelkirsche
Beutelsbacher Rexelle
Schwäbische Weinweichsel
Gelbe Knorpelkirsche

Sonstige:
Konstaninopler Apfelquitte
Mespilis Germanica (Mispel)
Walnuß

Es wurden gepflanzt: 21 Apfel, 3 Birnen,
6 Zwetschgen, 2 Kirschen, 2 Weichsel, 1 Quitte,
1 Mispel, 1 Walnuß


Alle Bäume stammen aus der biologisch-dynamisch wirtschaftenden Baumschule Brenninger aus Hofstarring/Taufkirchen (Vils).

 

Eine genaue Beschreibung der Apfelsorten finden Sie in unserer Broschüre über die Hohenbrunner Streuobstwiese: