Mit großer Besorgnis beobachtet die BUND Naturschutz Ortsgruppe, dass in Neubiberg immer mehr Bäume der Säge zum Opfer fallen und sich das Ortsbild nachhaltig verändert.
Waren in 2015 hauptsächlich die massiven Eingriffe aufgrund des Asiatischen Laubholzbockkäfers (ALB) die Ursache, so erlebten wir in 2016 zahlreiche Fällungen wegen des Borkenkäfers im Abloner Garten und im Bahnhofswald. Sollte ein erneuter ALB Befall festgestellt werden, fallen auch noch die letzten Laubbäume.
Der BUND Naturschutz hat immer deutlich gemacht, dass er die Maßnahmen zur ALB Bekämpfung für völlig überzogen und nicht für zielführend hält.
Umso schwerer wiegt für uns, dass auch die Ersatzpflanzungen nur sehr schleppend vorankommen. Viele Grünstreifen entlang der Gemeindestraßen hinterlassen einen kahlen deprimierenden Eindruck.
Fällungen am Sportplatz an der Zwergerstraße wegen des Kunstrasenplatzes und zuletzt massivste Eingriffe in den Schopenhauer Wald wegen Trockenschäden und der Verkehrssicherungpflicht der Gemeinde haben erneut eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Besonders erschreckt hat uns dabei, dass im Schopenhauer Wald offensichtlich gezielt auch besonders alte Bäume gefällt wurden, die Jahrzehnte mit trockenen und nassen Jahren zurechtgekommen sind.
Sind alle diese Fällungen wirklich alternativlos? Müssen Bäume immer sofort gefällt werden weil sie einen Trockenschaden, einen Pilz oder ähnliches aufweisen? Die Natur versucht im Normalfall, sich selbst zu regulieren wenn man sie lässt. Mit gutem Willen und behutsamen Handeln kann man auch geschädigten Bäumen eine Überlebenschance einräumen.
Gerade angesichts der großen Baumverluste der vergangenen Jahre hätte der BUND Naturschutz etwas mehr Sensibilität bei den „Pflegemaßnahmen“ im Schopenhauer erwartet. Mit modernen Maschinen sind alte Bäume in Minuten vernichtet, es dauert aber Jahrzehnte bis ein neuer stattlicher Baum heranwächst.